Zubringerflugzeug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die BAe Jetstream 31 als typisches Zubringer-Flugzeug

Ein Zubringerflugzeug (englisch Commuter Aircraft oder Feederliner) ist ein kleineres Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug für höchstens 19 Passagiere und einem maximalen Startgewicht (MTOW) von 8.618 kg (19.000 lbs). International werden aber auch einige Typen mit größerer Kapazität und Startmasse in dieser Rolle eingesetzt. Genauso werden vereinzelt kleinere Maschinen als Zubringerflugzeuge verwendet, die je nach Typ nur 6 bis 10 Sitzplätze haben.

Die nächstgrößere Klasse der Verkehrsflugzeuge für den Einsatz auf Kurzstrecken wird Regionalverkehrsflugzeug oder Regionalflugzeug genannt.

Nabe und Speiche (engl. Hub and Spoke) Struktur

Der Bedarf an speziell für Zubringerdienste ausgelegten Flugzeugen wurde bereits 1943 noch während des Zweiten Weltkriegs von der Brabazon-Kommission in Großbritannien formuliert, die diesen Typ Feederliner (englisch feeder = „Einspeiser“ bzw. „Beschicker“) nannte. Es wurden einige Typen wie die De Havilland DH.104 Dove und Handley Page Marathon (ursprünglich Miles M.60 Marathon) entwickelt, von denen jedoch später nur die erstere Erfolg hatte.

Dieser Verkehrsflugzeug-Typ erlebte erst in den 1950er Jahren in den USA den ersten echten größeren Einsatz im kommerziellen Luftverkehr. Als eines der ersten speziell für diesen Zweck konstruierten Flugzeuge für den Einsatz als Zubringer auf der ganzen Welt gilt die aus der DH.104 Dove weiterentwickelte viermotorige De Havilland DH.114 Heron, die 1950 ihren Erstflug hatte und in 30 Ländern eingesetzt wurde. Die Heron wurde unter anderem auch in Europa, den USA und Kanada sowie Australien geflogen und bildete die Grundlage für einige Modernisierungen auf ihrer Basis. Eine weitere speziell für diesen Zweck in den späten 1960er Jahren entwickelte, nicht nur in Nordamerika bekannte Maschine ist die Fairchild Swearingen Metro.

Neue konkrete Anforderungen für Zubringerflugzeuge entstanden in den 1970er Jahren wiederum in den USA, als sich die Hub and Spoke-Struktur (englisch für „Nabe und Speiche“) mit Drehkreuzen bzw. Knotenpunkten in der kommerziellen Luftfahrt durchsetzte. Zum Pendeln (englisch commute) zwischen kleineren Endknoten und Zentralknoten wurden Kurzstrecken-Flugzeuge für rund 15 Passagiere benötigt.

Daraufhin entwickelten die Luftfahrtbehörden wie etwa die US-amerikanische Federal Aviation Administration (FAA) für diese Flugzeugklasse angepasste Zulassungsvorschriften. Zum Beispiel behandelt die Zulassungvorschrift CS-23 (Certification Specifications) der EASA Normal, Utility, Aerobatic and Commuter Aeroplanes mit maximal 19 Sitzplätzen (ohne Besatzung) und einem maximalen Startgewicht (MTOW) von 8.618 kg (19.000 lbs).

Es werden weltweit aber auch größere Maschinen mit um die 30 Sitzplätze und damit mehr Kapazität oder auch kleinere als Zubringerflugzeuge eingesetzt, die je nach Typ nur 6 bis 10 Sitzplätze haben.

Eine Fairchild Swearingen Metro der OLT – ein ebenfalls typisches Flugzeug ihrer Art
Die Dornier 228 ist ein klassischer Vertreter der Zubringer-Klasse (englisch Commuter Category)
Piper Pa-31-350 Navajo Chieftain der Tasair in Tasmanien

Eingesetzte Typen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Typen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]